Die SMS erreichte mich am Freitag, den 29. Juni in der Frühe. "Günter hat uns gestern verlassen." Ein Schock. Dabei wollte ich doch noch meine neuesten Erkenntnisse, wie Remote Viewing funktioniert, mit ihm diskutieren. Wie wir es öfter getan haben, denn er hat schließlich die deutsche RV-Forschung angestoßen und uns die ersten wertvollen, von der amerikanischen Theorie abweichenden Erkenntnisse geliefert. Er eröffnete neue Paradigmen und Möglichkeiten, das Training und die Leistung zu verbessern. Darüber finden sich viele Berichte in meinen Büchern und man kann ihn auch auf Youtube sehen und hören.
Eigentlich war das alles nur ein Abfallprodukt seiner Arbeit, die sich mit der Behandlung von mentalen Defiziten beschäftigte. Er fand heraus, dass man durch eine bestimmte, nicht invasive, freudvoll erlebte Prozedur schulische Leistungen verbessern, Schlaganfallschäden entgegenwirken und sogar die Leistungsfähigkeit von Sportlern verbessern kann. Ich erinnere mich an ein Foto, das ihn mit Jürgen Klinsmann zeigt, nachdem dieser die US-amerikanische Fußballmannschaft übernommen hatte.  Günter Haffelder wurde in den letzten Jahren mehr und mehr auch im wissenschaftlichen Bereich anerkannt und reiste zu Vorträgen an verschiedenen Universitäten. Seiner Meinung nach könnte man verschiedene geistige Krankheiten ebenso erfolgreich behandeln, wo zurzeit nur Ruhigstellungen der Patienten erfolgen. Natürlich wird sein Institut weiterlaufen und die Versorgung von Patienten gewährleisten. Es wird sogar noch ein Buch von ihm geben. Aber er wird schmerzlich in der Forschung fehlen. Und für mich viel schlimmer: besonders als Freund und Geistesverwandter.

Durch die Wirren der Erbschaftregelung ist leider das Stammhaus in der Stuttgarter Straße geschlossen worden. Dennoch wird die Arbeit durch die jahrzehntelang erprobte Stammbesatzung weitergeführt. Günter Haffelder gründete vor seinem Tod noch den gemeinnützigen Verein NEUROSCIENCE und ART e.V. und verfügte die Weiterarbeit unter diesem Dach. Interessenten erreichen diesen unter der Adresse Christl Brucher, Kallestr. 5, 70469 Stuttgart-Feuerbach, Tel. 0711-88219710. Interessenten können dem Verein zur Unterstützung der Arbeit auch beitreten. Sie erreichen das Büro auch per mail oder mobil unter 0170-8074454 oder 0172-6409330 (Huber).                                                            

Manfred Jelinski