Die erste Session - damals und heute
von Manfred Jelinski
Wenn ich heute die damaligen Ausbildungs-Ergebnisse betrachte, muss ich feststellen, dass sich deren Qualität grundsätzlich von den aktuellen Leistungen unterscheiden. Aus heutiger Sicht sind die „Erfolge“ der ersten Sessions absolut ärmlich zu nennen. Zur Erklärung muss man einwenden, dass aus den vorgenannten Gründen noch immer eine große Vorsicht herrschte, etwas falsch zu machen. Deshalb hielt man sich genau an die amerikanischen Vorgaben. Es gab also zunächst einen langen Vortrag über die Grundlagen der Methode, in dem dargestellt wurde, dass man eigentlich nichts wusste. Man stellte sich den Hellsehprozess als ein „Herunterladen von Informationspaketen aus der Matrix vor, die man im Laufe der Sitzung mit der CRV-Methode entpacken musste.“
Besonders wichtig war den damaligen Ausbildern, dass die Viewer am Anfang bereits RICHTIGE Eindrücke hatten. Natürlich keine Analytischen Überlagerungen, also AULs, sondern Treffer im unscharfen Bereich der Archetypen, weil man auch glaubte, dass sich das Ideogramm aus diesen zusammensetzte und sich überhaupt der Körper des Viewers im Dienste des hellsichtigen „Anfalls“ in solchen Archetypen äußerte. Noch heute wird in Amerika von einigen Ausbildern hartes Archetypen-Trainieren gefordert.
In diesem Sinne sind auch meine eigenen ersten Sessions anzusehen:
Bald jedoch kam ich darauf, dass man sich hier in eine Sackgasse manövriert hatte. Die Konzentration auf das „richtige“ Ideogramm behinderte mich nach den ersten Erfolgen und ich stellte bei den Sessions meiner Frau, die mit mir lernte, fest, dass die Qualität des Ergebnisses sich auch einstellte, wenn die Archetypen am Anfang nicht so genau getroffen wurden. Eine Erklärung ergab sich erst später.
Um aber meinerseits auch nichts verkehrt zu machen, bezeichnete ich auch die Archetypen bei dem Versuch mit unserer Sekretärin Martina noch als „Sprache des Remote Viewing. Das kann man sehr schön noch immer feststellen, weil diese Session für meinen zweiten RV-Film auf Video aufgezeichnet wurde und heute im Netz steht.
Die verschiedenen Besuche bei Günter Haffelder im Institut für Kommunikation und Gehirnforschung in Stuttgart brachten durch die neuen Erklärungen der cerebralen Vorgänge auch Änderungen im Verständnis und dann auch der Performance des Protokolls.
Die Zuordnung von Funktionen zu den Gehirnhälften und die damit verbundenen Schlussfolgerungen erledigten als erstes die „Download-Theorie“.
In der amerikanischen Theorie lädt sich der Viewer mit dem Aufzeichnen des Ideogramms die Daten aus der Matrix herunter, die zu dem angesprochenen Target gehören. Durch die Benutzung des Protokolls sollten sie „entpackt“ werden. Später dann sollte man noch mehr Datenpakete an einer „Signallinie“ entlang empfangen.
De facto allerdings scheint es so zu sein, als würde man sich beständig um Kontakt zur Matrix bemühen. Möglicherweise ist die rechte Hemisphäre immer „online“, egal, was man sonst tut. Die Performance der Viewer erscheint wie ein beständiges Ping-Pong-Spiel der linken Hemisphäre mit der rechten. Wenn man es schafft, den Widerstand des Verstandes zu beseitigen, kann man die Informationen auch ins Bewusstsein „herüberholen“ und aufschreiben.
Ich fand diese Vorstellung faszinierend und mir wurde zum ersten Mal klar, dass alle einzelnen Schritte im Protokoll offenbar mehr als eine Funktion hatten.
Neben der offensichtlichen Ordnung der Eindrücke und der von Stufe zu Stufe komplexer werdenden Hinführung zu speziellen Eindrücken enthielt das Protokoll durch den reinen Ablauf auch die Anweisung an den Verstand, sich zu beschäftigen. Und diese Beschäftigung führte gleichzeitig zur Sicherung der Daten und durch den seriellen Aspekt zur immer weiteren Beschäftigung und damit Abschaltung des Verstandes. „Schlafen legen“, wie es Haffelder formulierte. Ich fand es schon etwas pervers, den Verstand mit der eigenen Einstellung zu schlagen.
Zu Beginn meiner Abenteuer mit Remote Viewing machten wir auch noch sicherheitshalber nach Stufe 3 eine Bewegungsübung, um die Signallinie zu verstärken. Wenn man sowieso online ist, ändert sich die Bewertung dieses Werkzeuges. Dann benötigt man es nur noch zur Reparatur, wenn irgendetwas schief geht, der Viewer allzu sehr abgedriftet ist und/oder der Monitor keine Ahnung mehr hat, wo sich der Viewer befindet.
Ich achtete fortan darauf, dass die Viewer in der Stufe 1 mehr taten als nur ein bis zwei Eindrücke abzufordern. Je mehr Tätigkeit, desto mehr Informationen und dadurch mehr Wegdrücken des Verstandes eben durch das Aufschreiben.
Als Beispiel hier zwei Ausfertigungen von Stufe 1, damals und heute. Willkürlich ausgewählte Arbeiten meiner Frau damals und einer heutigen Interessentin. Mehr Infos in Stufe 1 = mehr serielle Leistung des Gehirns = bessere Umschaltung der Wahrnehmung = mehr Erfolg für Beginner.
Für mich gaben die Ergebnisse der neuen Auffassung der Bedeuitung eines Targets Recht.
Das Target wurde nun zum Ankerpunkt für eine navigatorische Vorgehensweise. Man konnte irgendetwas nehmen, was nur entfernt mit dem Target zu tun hatte, wenn man als Monitor die Verbindung dazu kannte. Es kam dann nur darauf an, im Laufe der Session dorthin zu navigieren, wo sich die Lösung befand. Ich verglich das Target dann mit dem Taschentuch eines Gesuchten, das man einem Spürhund vor die Nase hält und ihn dann loslässt.