Am Anfang waren alle Beteiligten am amerikanischen Remote-Viewing Projekt von Natur aus begabte „Medien“. Aber Ingo Swann und Harold Puthoff entwickelten eine Methode, Fernwahrnehmung jedem Menschen zu ermöglichen.

Das erste Training für „normale GIs“ begann am 16. Januar 1984 am SRI in Menlow Park, Kalifornien und wurde am 21. Februar in New York in der Fabriketage (Loft), die Ingo Swann bewohnte, fortgesetzt. Das gesamte Training dauerte knapp ein Jahr.

Die beteiligten Personen waren: Charlene Cavanaugh (später Shufelt), Paul Smith, Bill Ray, Ed Dames und als späterer Monitor und Ausbilder Fred „Skip“ Atwater. In New York stieß noch Tom McNear hinzu, Atwater blieb in der Basis in Fort Meade, Maryland.

Natürlich gab es noch einige Differenzen zu dem Protokoll, das wir heute benutzen.

Zum Beispiel wurde in der Stufe 1 unter „B“ verlangt, dass man in grober Form sagen konnte, worum es sich bei dem Zielgebiet handelte, z.B. um einen Berg, um Wasser, Land, eine Person oder eine künstliche oder natürliche Struktur. Heute betrachten wir diesen Punkt eher


als Ventilfunktion, weil die noch nicht sehr weit entwickelte Perzeption des Viewers richtige Einordnungen noch gar nicht zulässt. Das sollte man im Auge behalten, auch wenn ein Viewer in diesem Bereich viele richtige Einschätzungen in Folge abgeliefert hat. Auch oder besonders die Stufe 6 zeigte noch große Unterschiede zu heute. Man hatte schon das Prinzip der seriellen Tätigkeit entdeckt, war aber noch der Meinung, dass eine speziell kinästhetische Tätigkeit den Targetkontakt so verstärkte, dass auch Einzelheiten herausgearbeitet werden konnten. Wir in Deutschland haben ebenfalls Versuche mit Plastilin und Ton durchgeführt, kamen aber wegen der Schwierigkeit, knetbaren Brei bereitzustellen, der nicht zu hart, zu weich oder zu spröde war und somit die Empfindung des Viewers ablenkte, davon ab. Heute benutzt man in der Stufe 6 jede Art der komplexen Darstellung von Informationen – allerdings ebenfalls mit dem Schreibstift.

Dieses Basistraining wurde später noch einige Male in der Remote Viewing Einheit wiederholt. Lyn Buchanan war einer der nächsten Trainees. Nachdem McMoneagle als letzte Viewer der alten „natürlichen Garde“ 1986 aus gesundheitlichen Gründen ausschied, waren die so trainierten Viewer diejenigen, die alle Aufträge, die von verschiedenen Dienststellen an sie herangetragen wurden, bearbeiten mussten. Einen ihrer größeren Einsätze hatten sie im „Projekt Desert Storm“ – auch als Golfkrieg bekannt, wo sie die Kampfstoffe von Saddam Hussein auszuspähen versuchten. Hier mussten sie die Erfahrung machen, dass der Diktator offensichtlich den Mund sehr voll genommen hatte und von diesen Gefahren recht wenig existierten. Aber wer wollte das damals schon glauben!

Heute feiern wir den mutigen Versuch, einem bis dato „begabten“ Menschen vorbehaltene Fähigkeit an jeden Interessierten weiterzugeben: 30 Jahre Remote Viewing- Ausbildung für jeden Menschen.