Oh, es gibt sie schon, die Leute, die entweder keinerlei spezielle Interessen haben oder aber alles um sie herum mit mit gleicher, neutraler Aufmerksamkeit verfolgen. Aber ganz ehrlich: das sind wenige. Die wirlich allermeisten Leute und besonders die Interessenten für Remote Viewing haben Lieblingsthemen, denen sie sich vor allem anderen widmen oder widmen möchten.
Da gibt es die unterschiedlichsten Beispiele und die Spanne ist mindestens so groß wie die Zahl der Musikgruppen, denen man fanartig, also alles andere ausschließend, verfallen kann.
Was bedeutet das für Remote Viewing? Werden diese Themen von den entsprechenden Interessenten besonders gut geviewt? Ein Frage, die sich besonders dann stellt, wenn man dem Zustand des absoluten Anfängertums entwächst und langsam zielgerichtet und vielleicht sogar in Projektgruppen versucht, operationale, d.h. Taregets mit praktischem Erkenntniswert, zu bearbeiten. (Wozu ich jetzt einmal die ARV-Themen nicht einrechnen möchte. Sonst wird es etwas kompliziert.)
Dann heißt es vielleicht am Ende einer Session: „Mensch, das ist doch dein Spezialgebiet, warum hast du denn nur so einen mittelmäßigen Targetkontakt gehabt?“
Und der Viewer zuckt die Schultern und antwortet: „Ich hab’s doch nicht gewusst, dass es DAS ist. Ich denke, ich soll hier blind arbeiten!“
Tatsächlich, alles andere wäre frontloaded oder ein AUL, eine analytische Überlagerun g, ein Durchschlagen der Phantasie oder der Erinnerung, und das wollen wir in Anbetracht eines ernstzunehmenden Ergebnissen nicht.
Das heißt also, ein guter Viewer, wenn er „on target“ ist, geht mit seinen Spezialgebieten genau so um, wie mit allem anderen?

 

Die Antwort ist ein ganz konkretes: „Jain!“

Ich sehe immer meine Seminarteilnehmer, wenn sie mir spezifische, wie sie meinen einfach und klare Fragen stellen und eine entsprechende Antwort erwarten. Und ich sagen dann, fest und entschieden: „Jain!“.

Aber bitteschön, auch im „wirklichen Leben“ ist nichts einfach schwarz oder weiß und wer die Zwischentöne und die Begründungen kennt, fährt immer am Besten.
Es ist richtig, dass ein Viewer, wenn er „in der Zone“ ist, neutral sein sollte. Das ist unabdingbares Gesetz des RV und sollte durch ehrliche Anwendung des Protokolls erreicht werden.
Alles andere wäre unter der Bezeichnung „AUL“ oder „AI“ abzulegen. Ganz klar.
Andererseits: Menschen sind keine Maschine. Wer jetzt über diese Banalität lacht, sollte sich einmal ein paar Dutzend Viewer in der Session ansehen, um festzustellen, welche Gemeinsamkeiten alle haben und trotzdem, wie speziell sie arbeiten können. Und auch nach der Betrachtung von fünfzig oder hundert oder mehr Viewern findet man keine Gleichen. Ähnliche schon, aber was ist schon „ähnlich“, wenn es knallhart auf die Ergebnisse ankommt. Das war auch bisher das größte Problem für Wissenschaftler, sich dem Phänomen „Remote Viewing“ im Laborversuch zu nähern. Remote Viewing hat als Arbeitsbereich das gesamte Universum. Lächerlich, Erkenntnisse aus einem kleinen, grau gestrichenen Raum mit standardisierten Situationen gewinnen zu wollen. Über zusammenhanglose Signifikanzergebnisse kommt man nicht hinaus.
In der Session wird man feststellen, dass jeder Viewer irgend eine Art der Betrachtung „besonders gut kann“. Manchmal hängt das mit seinem(ihrem) Beruf zusammen, manchmal nicht. Den Grund dafür kann man herausfinden, aber er wird individuell sein. Dass also ein Viewer auf seinem beruflichen Spezialgebiet auch tatsächlich gute ergebnisse in der session bringt, hängt von kriterien ab, die nicht sofort einsehbar sind.

Beginnen wir ganz einfach.

Es gibt eine Grundhaltung, die anscheinend angeboren ist, egal wie man sich später beruflich entscheidet.
Heutzutage entdecken manche Eltern beispielsweise, dass ihre kleine Tochter offenbar ein „Rosa-Gen“ hat. Im Zuge der Anspruchshaltung unserer Gesellschaft an die Gleichstellung aller Menschen ist diese Entdeckung das Grauen (für die Eltern, denn für sie wird Gleichberechtigung zu zwanghafter Gleichschaltung). Egal, was man anstellt, das Kind möchte nicht mit Autos spielen oder mit dem Schraubenzieher aktuelle Küchengeräte demontieren, wenn man grad nicht hinschaut. Sie möchten mit Puppen Rollenspiele durchführen und bereiten sich so zielstrebig auf ihr späteres Leben vor, so wie sie es im Gefühl haben. Und es gibt Jungen, die bekommt einfach nicht zum Puppenspielen. Sie denken in alles Technik hinein und wenn es Puppen gibt, dann bekämpfen diese sich mit Pistolen und Laserschwertern.
Ich habe vier Kinder und bei jedem festgestellt, dass es sich von einer Voreinstellung nicht abbringen ließ, es sei denn, man wollte es komplett unglücklich machen.
Diese Grundhaltung schlägt später in der Session durch, und zwar in der Art der Wahrnehmung. Ob man einen BViewer an technische Exkursionen oder soziale Recherchen setzt, sollte man sich vorher überlegen. Ein Viewer, der technisch eingestellt ist, wird eine „Lebensaufgabe“ eher wie eine Funktion einer Maschine oder einen Ablauf in einer Produktion sehen. Man kann auch mit neu-traler Herangehensweise wunderbar Zielrichtungen abstecken! Wenn man diese Einstellung des Viewers kennt, kann man sie hinterher sehr einfach wieder „herausrechnen“.
Andererseits sollte ein Viewer, der eine sehr soziale Interesseneinstellung hat, möglichst keine Technik/ Wissenschaftstargets viewen. Die Beschreibungsfindung wird für anwesendes Fachpublikum unerträglich! Chemische Reaktion können eventuell noch als „Beziehungen“ dargestellt werden, Mechanik vielleicht auch noch im Groben, aber dann, im Detail, wird es mühsam. Und auch die Viewer haben das Gefühl, sie seien irgendwie „falsch“ in dem Gebiet und werden so frustriert, dass man schon mal eine Session vorzeitig beenden muss.
Spannend wird es, wenn man in einem Projekt Viewer nach ihrem tatsächlich ausgeübten Beruf einem jeweiligen Thema zuteilt.

Es kommt schon vor, dass die Erkenntnis aufsteigt, hier wurde der wirklich falsche Beruf gewählt. Und das erweist sich – schlimm genug – oft auch als völlig richtig.
Damit zusammen hängend ist nicht nur das Gebiet der Beziehung sondern generell der Wahrnehmung von Lebewesen.
Wenn man mit Projektviewen beginnt, stellt man schnell folgendes fest: Menschen und deren Bewusstseinsinhalte sind generell recht einfach zu viewen. Was für die meisten Leute richtig schwierig wird, sind … Tiere.
Es gibt Leute, für die eine Elefantenherde in der Steppe immer eine „Ansammlung von grauen, einigermaßen weichen, riefigen Klötzchen“, die „selbstbeweglich sind und verschiedene Aktionen durchführen können“. Aber dass diese Targets sich „lebendig“ anfühlen können, bleibt ihnen völlig fern. Natürlich kann man die Eigenständigkeit und die Selbstorganisation von Handlungen beschreiben. Aber die Tiere bleiben „Klötzchen“. (Gut, mit viel Übung haben einige Viewer das überwunden, aber dahin muss man erst einmal kommen!)
Dann gibt es Viewer, für die selbst der Chipsatz einer Kamera, und ein Computer sowieso, „lebendig“ sind, nur weil sie überhaupt funktionieren und nicht nur herumliegen wie ein Stein. Diese Leute können sich sogar mit Insekten „unterhalten“. Natürlich sind Computer in ihrem „persönlichen“ Verhalten sehr einfach gestrickt und andere stromdurchflossene Teile nur zu wenigen Interaktionen fähig, aber die generelle Art der Wahrnehmung durch den Viewer kann einen Monitor und Auswerter schon v erwirren.
Was auch in den Verlauf einer Session einwirkt, ist eine Berufsausbildung. Positiv ist das, wenn es der Beschreibung des Targets dient, mühsam wird es, wenn hier Welten dazwischen liegen. Beispielsweise ist die Ausbildung in Maschinenzeichnen immer ein großes Plus für den Viewer, wenn es um technische Targets geht. Die Gewohnheit, etwas so darzustellen, hilft ungemeint, klare Angaben zu machen.

Psychologie ist bei sozialen Targets nicht unbedingt schlecht, aber wenn ein Manager beständig mit der Vorstellung einer „Firma“ etwas in der Session wahrnimmt, wird es anstrengend. Obwohl alles „sozial“ sein kann. Eine Familie ist vielleicht formal eine Art „Firma“, real sollte man aber noch andere Aspekte zur Beurteilung einer Situation mit einbeziehen.
Of wird von Viewer-Reaktionen berichtet, die ein Target aus ihrem Interessengebiet „nicht besonders gut erkannt haben“. Nach dem Motto: „Das ist doch sein Lieblingsgebiet, das muss doch einfach klappen!“

Nein, muss er (sie) nicht!

Schon Frank Köstler hat in seinem Buch „Geheimnisse des Remote Viewing“ über „Leckerchen-Targets“ referiert.
Wobei es auch wieder „Jain!“ heißt
Ich habe im Trainingspool das Segelschulschiff „Gorch Fock“. Von Schiffs- und Segelbegeisterten wird dann oft erwartet, dass sie das besonders gut beschreiben. Leider nicht. Im besten Fall blieb es ein „Gewirr von hoch aufragenden Stangen mit quer liegenden langen Objekten und vielen Drähten, die sich dazwischen spannen“. Nur einmal, ganz zu Anfang meiner Zeit als Trainer, fand sich eine (segelbegeisterte) Viewerin bei diesem Target plötzlich „wie in einem riesigen Segelboot, und ich wusste, das kann ich allein nicht steuern!“

Die Gorch Fock ist ca. 90 Meter lang, die Masthöhe liegt über 45 m, die Fläche der 23 Segel beträgt über 200 qm und die Besatzungsstärke liegt bei ungefähr 260 Frauen und Männern. Die Viewerin hatte völlig recht. Ihr Eindruck ist allerdings ein AI, eine persönliche Wahrnehmung, und musste so auch deklariert und herausgeschrieben werden. Wenn ich aber daraus den Schluss gezogen hätte, Segler müssten dieses target besonders gut wahrnehmen, wäre ich einer sehr fatalen Täuschung aufgesessen.

Es ist eigentlich ganz anders herum.

Personen mit intensiven Hobbys denken gern auch bei den unpassendsten Targets sie befänden in ihrem Interessengebiet. Das zeigt aber nur, dass sie eben noch nicht in der „Zone“ sind. Der Eindruck muss solange als AUL behandelt werden, bis diese Verknüpfung gleichgültig geworden ist.
Es gibt allerdings einige Zielgebiete, die quasi „Schwarze Löcher“ sind, also alles aus dem darüber hinausgehenden Ereignishorizont mit irrer Kraft „ansaugen“.
Das ist beispielsweise bei UFO-Targets der Fall. UFO haben neine derartige Kraft und Faszination, egal, wodurch diese in der Matrix entstanden ist, dass ich persönlich allen Auszubildenden rate, solche targets erst einmal nicht zu bearbeiten. Man kommt so schwer wieder hinaus und die Inhalte sind meistens überwältigend. AULs sind nicht wegzuarbeiten und die Begegnung mit den Besatzungen der Flugobjekte oft eine große Strapaze für Viewer und Monitor gleichermaßen. Hinzu kommen die vielen Eindrücke, die durch Science-Fiction-Filme und ihre Betrachter in der Matrix abgelegt wurden. Ein wahrer Dschungel!

Ähnlich verhält es sich mit dem Bgriff „Gott“. Egal, was man damit verbindet, die Inhalte sind einfach „zu groß“ und überwältigend.

Ein besonderes Gebiet sind Menschen als Targets. Menschen sind für fast jeden außergewöhnlich gut zu beschreiben, besonders ihr Inneres, ihre Gedanken, Gefühle und Vorhaben. Remote Viewing ist hier schlimmer als Facebook.
Backtrackings sind oft das Einfachste in einem Auftragsprojekt, wenn man wissen will, was der Auftraggeber nun genau im Sinn hatte. Manchmal ist das ja nichts Gutes. (Ein bisschen Misstrauen ist immer angebracht, wen m an für fremde Leute viewt!)
Schon recht bald habe ich in meine Anleitungen und Lehrbüchern geschrieben, dass es sich bei Menschengedanken eben um das gleiche „Datenformat“ handelt, das auch der Viewer benutzt.

empfindungen.mensch sozusagen.

Ich finde es immer noch die einfachste und verständlichste Erklärung.
Viele Leute, die sich für RV interessieren, werden dadurch erschreckt. Dazu kann man nur sagen: „Tut mir leid, ist aber so.“
Manche Dinge können Remote Viewer besser wahrnehmen, generell und speziell. Warum, ist nicht immer einfach zu erklären. Aber grundsätzliche Affinitäten sollte man beachten, sonst wird es mühsam. Besonders in Projektgruppen.