Die beste Zukunft – 5. September 2011

Eine weitere RV-Session, der ich beiwohnen dürfte, fand nach dem Frühstück statt. Die hat sich sogar noch mehr in mein Gedächtnis eingebrannt, als die letzte. Eine Mischung aus Beklemmung und Begeisterung, die man nur schwer beschreiben kann.

Es ging um die Frage, wie sich die weitere berufliche Entwicklung einer Person darstellen sollte, mit dem ernsten Hintergrund, dass auch eine schwere Krankheit mit im Spiel war.

Ich wurde in die Fragestellung eingeweiht und hatte eine grobe Vorstellung von der Lage der Person.

Was mich doch vom Hocker riss, war die Tatsache, dass der Viewer direkt zu Anfang die Krankheit sah und Aspekte niederschrieb, die die sich mit meinen Vorabinformationen genau deckten. Unheimlich. Und es war ja erst der Anfang der Session, in der normalerweise noch gar nicht so ins Detail gegangen wird.

Es folgte dann die berufliche Komponente, die natürlich untrennbar mit dem Krankheitsverlauf verbunden war. Kann der jetzige Arbeitsplatz gehalten werden, wie erfolgreich verläuft die medizinische Behandlung und ist eine bestimmte Art von Stress, eben in jenem Job, überhaupt noch wünschenswert?

Es tauchten zwei Personen auf, die eine sehr unliebsam (P1), die andere wohlgesonnen (P2). Auf die war besonders zu achten im beruflichen Umfeld. Die Session zeigte, dass sich die geviewte Person an jemand bestimmten wenden sollte (P2), um beruflich eine positive Entwicklung zu verfolgen. Und sich gleichzeitig von der anderen Person (P1) zu distanzieren, weil sie falsch und ausbeuterisch war. Den eigenen Weg stark behinderte. Wie sehr der Viewer gefühlsmäßig mit den einzelnen Aspekten der Session verbunden ist, zeigte sich nicht nur beim unangenehmen Gefühl in Bezug auf die Krankheit, sondern auch besonders bei P1.

„Wenn die Person jetzt hier wäre, würde ich ihr am liebsten in die Fresse hauen“, sagte der Viewer. So ungeheuer schlecht sei sie zu ihren Mitmenschen.

Interessant ist auch der Aspekt, dass P1 als Mann geviewt wurde, aber eigentlich eine Frau ist, wie sich später herausstellte. Das passiert auch öfter, weil die Geschlechtszuschreibung eine menschengemachte Sache ist, der Matrix aber egal ist. Das heißt nicht, dass Männer mit negativen Eigenschaften verbunden werden, sondern dass zum Beispiel das Aussehen oder eine bestimmte Eigenart der Person männlich erscheint. Ganz unabhängig vom Charakter.

 

Im Weiteren kamen auch persönliche Stärken und Schwächen der Zielperson zum Vorschein. Zum Umgang mit der Krankheit und sich selbst.

Auf einer Timeline, die bis Ende des Jahres angesetzt wurde, konnte der Viewer den weiteren Verlauf beschreiben. Es wird Momente der Selbsterkenntnis geben müssen, die aber in eine sehr positive Entwicklung münden, beruflich und gesundheitlich.

Durch die Session konnten schließlich wichtige Hinweise gegeben werden, an welche Person man sich wenden kann, welche Schritte der Heilung einzuleiten waren und wie man mit dem beruflichen Umfeld umgehen sollte. Hätte die Person also ganz ohne unterstützende Session weitergemacht, wäre es vielleicht nach hinten losgegangen. Zum Beispiel mit P1.

Da man als Viewer eben eng mit den Vorgängen in den Personen verbunden wird, auch mit der Krankheit, muss am Ende der Session eine Art Befreiung davon erfolgen. Man darf nicht etwas auf sich laden, das nicht in das eigene Leben gehört. So wurden auf ein letztes Blatt die heftigsten Gefühle und Aspekte geschrieben. Beim durchstreichen dieser Worte löste sich der Viewer davon, dazu sagend: „das ist nicht meins, das gehört nicht zu mir“ und ähnliches. Langsame Lösung vom Leben des anderen, wieder Einstieg in das eigene.

 

Die ganze Session über saß ich nur da und starrte auf die weißen Blätter, die sich nach und nach mit immer detaillierteren Informationen füllten. Ein Gefühlsmäßiges auf und ab stellte sich ein und ich begann zu verstehen, wie es sein muss, all diese Emotionen als Viewer zu durchlaufen.

Man muss sehr vorsichtig damit umgehen, darf sich nicht übernehmen und sollte solche Session bestimmt nicht alleine durchführen.

Ingo Swann, den ich zu Beginn erwähnte, hat eine langjährige Karriere als Versuchskaninchen für Forschung und Militär hinter sich. Er beschrieb einmal den Moment, in dem er eine unterirdische Anlage ausspionieren sollte. Dort fand er Tiere und Menschen, an denen Versuche durchgeführt wurden, ein schreckliches Bild und besonders ein schreckliches Gefühl. Sich einfühlen in diese Situation ist der Horror. Trotz seiner kaum zu übertreffenden Erfahrung konnte er sich nie mehr komplett davon lösen und sagte, er würde heute noch anfangen zu weinen, wenn er daran dachte. Damit ist auch gleich die Frage beantwortet, warum Remote Viewer nicht ihre Kenntnisse in den Dienst der Polizei stellen wollen.

Besonders verschwundene Kinder und dergleichen sind die Hölle. Man fühlt in den meisten Fällen ihre letzten Stunden eins zu eins nach. Denn leider werden nur die allerwenigsten lebend gefunden, wenn sie schon länger verschwunden sind. Das kann man keinem Menschen antun, schon gar nicht mehrmals.

Ich bin schon immer ein sehr emphatischer Mensch gewesen. Mir schossen Tränen in die Augen, wenn ich die Menschen sah, die nach Katastrophen jeglicher Art um ihre Verwandten trauerten. Ich fühlte mich so, als ob ich daneben stehen würde und die geballte Kraft der Verzweiflung in mir einschlägt. Nur für einen Moment. Sich absichtlich damit zu belasten, noch dazu ungleich intensiver, kann ich niemandem empfehlen. Aus diesem Grund ist eine geleitete Herausführung aus der Session sehr wichtig. So wie oben beschrieben.

 

Das einzige was ich sicher sagen kann ist, dass wir nicht mit uns alleine sind, ich meine positiv. Kein Aspekt der Überwachung, sondern eher eine Art Rückhalt, der immer da ist und auf den wir zurückgreifen können. Eben durch RV. Für mich bedeutet das sehr viel, weil immer wieder Fragen auftauchen im Leben, auf die wirklich keiner eine Antwort geben kann. RV bietet aber eine Hilfe an, wenn die Fragezeichen zu viele werden und man die Übersicht verliert. Natürlich auch in weniger bedrohlichen Situationen.

Diese Lehrstunde werde ich nie vergessen.

 

Auch so ein Tag - 8. September 2011