Die Weltmeisterschaft ist vorbei und der Sieger steht in der Realität fest, und nicht nur in einer Wahrscheinlichkeit. Wir haben dazu ein kleines Projekt gemacht, mit viel zu wenig Leuten, aber bei solchen Wettbewerben finden sich leider nie genug Mitviewer. Aber einiges haben wir trotzdem gelernt:

1. Zu Beginn eines Wettbewerbs ist die Voraussage sehr unsicher. Es gibt noch zu viele Möglichkeiten.
2. Die besten Ergebnisse bekommt man von Spiel zu Spiel.
3. Es sind womöglich eher Menschen-Entscheidungen, die den Verlauf entscheiden, weniger Zufälligkeiten.

Im Pool zu Beginn hatten wir Spanien und noch Brasilien und England. Während des Verlaufs, nämlich nach dem England-Spiel, übernahm Deutschland die Wertigkeit von England. Hier ging eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters voraus: die Aberkennung des "zweiten Wembley-Tores". Hier drehte sich das Spiel. Fortan sahen alle Viewer Deutschland vorn, bis wieder eine folgenschwere Entscheidung fiel: Thomas Müller bekam eine gelbe Karte wegen Handspiels (die man nicht unbeduingt geben musste) und fiel für das Halbfinale aus. Müller wurde im Nachhinein zum erfolgreichsten Torschützen der WM gewählt: Mit fünf Toren und drei Vorbereitungen machte er wichtige Zwischenentscheidungen klar. Das merkte man im Spiel gegen Spanien deutlich, das dann auch verloren ging. Im Endspiel ließ der Schiedsrichter trotz 12 gelber Karten viel Härte durchgehen, ohne sie entsprechend zu ahnden. Die Niederländer schafften es trotzdem nicht, trotz einiger totsicherer Chancen, ein Tor zu schießen. Spanien machte das Spiel, wie ganz zu Anfang vorausgesagt. Und wieder war es ein Tor in der absoluten Schlussphase des Spiels.

Der inzwischen berühmte Oberhausener "Wildlife"-Krake legte eine optimale Voraussage vor: Er "viewte" von Spiel zu Spiel und hatte jedesmal Recht. Diese These werden wir bei einem nächsten Wettbewerb überprüfen.